Für die Unternehmensgruppe Sperr & Zellner ist das Jahr 2023 ein positives Jahr. Natürlich sind auch hier alle froh, dass nach den Sorgen rund um den Corona-Virus und den Schwankungen auf dem Immobilienmarkt wenigstens bei den Veranstaltungen wieder Normalität eingekehrt ist.

Für Martin Sperr und Jürgen Zellner ist es aber auch an der Zeit um zurückzublicken, denn ihr Unternehmen hat dieses Jahr schon 25 Jahre auf dem Buckel. Das macht die beiden über 50-jährigen Männer, die sportlich aktiv sind und mit besten Kontakten im Dorfner und Erdinger Bereich ausgestattet sind tatsächlich ein wenig besinnlich. Wir haben sie kurzerhand zum Interview gebeten, um ein wenig mehr zu erfahren:

1. Hallo Martin Sperr und Jürgen Zellner. Sie feiern gemeinsam dieses Jahr Ihr 25-jähriges Firmenjubiläum. Was bedeutet das für Sie persönlich?

Martin Sperr: Wir haben beide zusammen nach Abschluss der Bankkaufmannslehre und dem Studium den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Der Anfang war nicht leicht! Damals haben wir uns auch durch schwierige Zeiten kämpfen müssen. An das erinnert man sich im Nachhinein natürlich besonders gut. Durch die Erfahrung und die immer neuen Herausforderungen gehören wir inzwischen zu den etablierten Immobiliendienstleistern im Landkreis. Das macht uns schon ein Stück weit stolz. Eigentlich kann ich es gar nicht fassen, dass schon 25 Jahre vorbei sind.

Jürgen Zellner: Ich glaube, dass die Zeit so schnell vergangen ist, liegt aber auch daran, dass unser Geschäft zum einen sehr spannend und abwechslungsreich ist und zum anderen, dass wir nach und nach unsere Firma immer wieder vergrößern konnten, natürlich auch mit all den damit verbundenen Herausforderungen.

2. Können Sie sich erinnern, wie alles begann?

Jürgen Zellner: Selbstverständlich! Martin und ich haben uns schon zum Ende unserer Studienzeit entschlossen, eine Immobilienfirma zu gründen, was wir dann ja auch mit dem ersten Standort am Kirchtorplatz 3 gemacht haben. Da wir uns schon seit Kindheitstagen kennen, hatten wir schon eine gute Basis. Und die vergangenen 25 Jahre haben ja dann auch gezeigt, dass wir damit richtig gelegen sind.

3. Welche Projekte aus der Vergangenheit machen Sie besonders stolz?

Martin Sperr: Natürlich fallen mir hier einige Meilensteine ein:

Darunter war der Neubau des Wohn- und Geschäftshauses mit unserem Büro in der Haager Straße 16 in Dorfen. Das war August 2003. Dann gehört auch der Neubau von über 60 Wohnungen in Erding am Bahnhof Mitte der 2000er Jahre dazu. Oder auch der Kauf des Wailtl-Komplexes im Jahr 2007, und auch ganz wichtig, die Übernahme des Baugeschäfts Neumayer Bauteam im Jahr 2007, die uns für die Baufertigstellung enorm nach vorne gebracht hat. Das letzte fertiggestellte Großprojekt ist ohne Frage, die Neugestaltung der Ortsmitte von Neufinsing mit Ärztehaus und neuer Bürofiliale im Jahr 2020. Unsere beiden Bauvorhaben in der Haager Str. in Dorfen und das Atrium in Taufkirchen /Vils zählen dann, nach Fertigstellung im Jahr 2024 und 2025 natürlich auch zu den größten Projekten. Das macht einen schon stolz.

3. Was sind aktuell die größten Stärken der Sperr & Zellner Unternehmensgruppe?

Jürgen Zellner: Ich glaube ich spreche da für uns beide, wenn ich sage, dass eine unserer großen Stärken schon immer unser gut qualifiziertes Personal ist. Ohne unsere teilweisen langjährigen Mitarbeiter hätten wir uns nie so breit und professionell aufstellen können wie wir es aktuell sind.

4. Wie sehen Sie die derzeitige Lage auf dem Immobilienmarkt?

Martin Sperr: Durch die Erhöhung des Zinses haben die Preise vor allem bei den gebrauchten und unsanierten Immobilien nachgelassen. Neue und energetisch gute Immobilien sind wertstabil und werden in naher Zukunft wieder im Wert zulegen, da es nicht viele davon gibt. Es wird zu wenig gebaut, was sich in naher Zukunft auf dem Mietmarkt mit höheren Mieten auswirken wird.

5. Warum gehen Sie am 14. /15.10.23 als Aussteller auf die Immobilienmesse, obwohl viele Mitkonkurrenten gar nicht vertreten sind?

Martin Sperr: Wir gehen gerade deshalb auf die Messe, um ein positives Zeichen zu setzen. Wir haben gut vernetztes Personal aus Erding in unseren Reihen.  An- und Verkäufe sind in unserer Region immer noch gut möglich, wenn der Preis passt.

Jürgen Zellner: Wir sehen uns nicht als Aussteller, der „nur“ ein paar Immobilienangebote im Gepäck hat. Wir verstehen uns viel mehr als Dienstleister rund um die Immobilie – wir bedienen also eine Zielgruppe von 100 % der Bevölkerung und somit auch von 100 % der Besucher auf der Immobilienmesse.

7. Gibt es Veränderungen in der Immobilienbranche, die für Sie beide herausfordernd sind?

Jürgen Zellner: Nicht nur unsere Branche hat laufend große Herausforderungen. Ganz am Anfang haben wir noch mit Karteikarten gearbeitet, das war unsere Kundenverwaltung. Die Anzeigen waren alle in Printmedien. Soziale Medien gabs quasi noch nicht. Wir wissen alle, was sich in diesem Gebiet verändert hat in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten. Und ich denke, die KI wird nicht nur die digitale Welt weiterhin stark verändern. Die größte Herausforderung dabei ist nicht die technische Umsetzung, sondern bei aller Fortschrittlichkeit, den persönlichen Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern zu bewahren.

8. Wie geht es in der Zukunft weiter mit der Firma Sperr & Zellner? Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in den nächsten 5 Jahren?

Martin Sperr: Wir sind sehr gut positioniert auf dem Markt. Ab Oktober 2023 verstärken wir unser Team weiter mit einem hochqualifizierten Mitarbeiter, der viel Erfahrung in der Immobilienbranche mitbringt. Unser nächstes Ziel ist, dass wir nun auch das Feld der Haus- und Mietverwaltung besetzen. Dies war bisher noch der einzig weiße Fleck in unserem Tätigkeitsspektrum rund um die Immobilie. Dadurch sehe ich auch alle anderen Bereiche gestärkt, da wir nun umfassend unsere Dienstleistungen anbieten können. Die nächste Generation steht schon in den Startlöchern. Wer weiß, vielleicht wird in den nächsten Jahren auch der eigene Nachwuchs ins Unternehmen hineinwachsen.

Jürgen Zellner: Für mich wird es nach Abschluss unserer derzeit noch im Bau befindlichen Bauvorhaben aus familiären Gründen ein Ende der aktiven Zeit hier bei Sperr & Zellner geben. Sicherlich bleibe ich noch Gesellschafter und stehe auch für strategische Entscheidungen beratend zur Verfügung. Der Betrieb läuft auch ohne mich einwandfrei weiter. Da müssen Sie sich keine Sorgen machen. Außerdem arbeitet meine Tochter Lucy seit mittlerweile fünf Jahren bei der Unternehmensgruppe Sperr & Zellner und hat hier die komplette Ausbildung und den Immobilienfachwirt erfolgreich absolviert.

9. Warum haben Sie sich entschieden, in der jetzigen Zinslage ein Gebäude im Service-Wohnen zu bauen?

Jürgen Zellner: Der aktuell hohe Zins ist natürlich ein gewisser Bremsklotz für den Markt. Aber es gibt auch genügend Marktteilnehmer, die bei ihrer Kaufentscheidung nicht oder nicht stark vom Zins abhängig sind - gerade im Bereich von altersgerechten Wohnungen. Der Verkaufsstand mit über 70 % zeigt dies auch recht deutlich.

10: Und noch eine ganz persönliche Frage: Wie sieht Ihr der perfekte Arbeitstag für Sie aus?

Jürgen Zellner: „Den“ perfekten Arbeitstag gibt es in unserer Branche nicht. Jeder Tag ist zum Glück anders, und das macht es ja eigentlich schon wieder perfekt.

Das Interview führte Pamela Zenger (pz)